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Die BäderDie Thermen
Die Thermen

Die Quellen des Hügels von Corsena sind alle Schwefel- Natrium- und Kalkhaltige Quellen und haben Temperaturen die zwischen 54.1° C und 36.5° C schwanken .

Die Quellen die warmes Wasser haben sind:

Quelle “Doccione al Bagno Caldo” T 54.1° C , wird für Trinkkuren, Bäder, Ausspülungen und Duschen genützt;

Quelle “Ospedale Demidoff” T 46° C , wird für Trinkkuren, Bäder, Ausspülungen und Duschen genützt;

Quelle “Maritata alle Docce Basse” T 42.5° C

Quelle “Bernabò T 40.1° C , wird zum baden genützt

Die grosse Quelle des Bagno alla Villa T 39° C , wird zum baden und trinken genützt ;

Quelle “San Giovanni” T 38° C , wird für Trinkkuren, Bäder, Ausspülungen und Duschen benützt;

Quelle “alla Cova” T 37.1° C , wird zum trinken genützt;

 

Das Thermalkomplex benützt 25 hyperthermale Quellen. 

Giampiero Venturelli hat in seinem Essay in der Broschüre  “Il Bagno Bernabò: un recupero per lo sviluppo termale” die Natur der Thermalwasser von Bagni di Lucca , die seit der Antike reichlich zu therapeutischen Zwecken verwendet worden sind und vor allem im letzten Jahrhundert die Aufmerksamkeit von Chemikern , Geochemikern und Geoleogen auf sich gezogen haben , sehr gut erklärt.

 Es handelt sich um Kalk- und Schwefelhaltige Wasser die ihren Ursprung in Regenfällen haben die durch das Erdreich filtern. Thermodynamischen Berechnungen nach ist bewiesen worden dass das Wasser bis zu einer Tiefe von 2 - 3 Km eindringt und eine Temperatur von 70 - 75°C erreicht .  Diese Tiefen befinden sich nahe dem metamorphischem Sockel unter den sedimentären Gesteinsformationen die vom Wasser durchquert werden . Die Wasser steigen dann entlang der Bruchlinien wieder hinauf und treten mit einer maximalen Temperatur von ungefähr 54° C zutage ( die Quelle ” Doccione ” des Bades Bagni Caldi ) .

 Der sehr niedrige Tritiumgehalt weist darauf hin daß das Regenwasser mindestens 40 Jahre in den Tiefen verweilt . Die chemischen und isotopischen Eigenschaften des Wassers weisen darauf hin daß die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Gestein , die in den tiefen Erdschichten erfolgen , sehr komplex sind und verschiedene Mineralien die Bestandteil der Gesteinsformationen sind in diese Wechselwirkungen verwickeln. Die in den Tiefen fließenden Wasser sind ausgewogen in Karbonat , Kalziumsulfat , Silikaten und Siliziumfasen , Mineralien aus denen die Felsen bestehen die im Limatal zu Tage treten oder dessen geologisches Substrat bilden. Die Auflösung von Steinsalz und die fortschreitende Zersetzung des Natronfeldspat in einem Sättigungszustand von Anhydrid, Kalkspat , Dolomit , Kalzedon und Kaolin , können den hohen Wert des Verhältnisses Natrium/Chlorid und den niedrigen Wert des Verhältnisses Kalzium/Sulfat erklären , der die Wasser von Bagni di Lucca kennzeichnet .    Daten bezüglich der Schwefelisotopen des in einer Wasserlösung befindlichen Sulfats weisen darauf hin daß das Sulfat von Sulfatmineralien stammt die in evaporitischen Gesteinen des Trias vorhanden sind  die Kalziumsulfate , Steinsalz und andere sehr lösliche Salze enthalten. Während des Aufstiegs an die Erdoberfläche , können die Wasser manchmal mit kälteren oberflächlicheren Wassern gemischt werden . In ihrem Essay “Ipotesi ed occasioni di sviluppo della città termale di Bagni di Lucca” ( Hypothesen und Entwicklungsmöglichkeiten der Kurstadt Bagni di Lucca ) beschreibt Maria Adriana Giusti gut die architektonische Struktur  der Thermen die bis ins 5 Jahrhundert einige Eigenschaften der römischen Thermen mit Gemeinschaftsbecken , mit zentraler symmetrischer Anlage , die auf zweckmäßigen Gründen basiert , die auch heute noch in Bagni di Lucca im achteckigen Saal des Bades San Giovanni oder in den kreisförmigen Sälen des Bades Bagno alla Villa vorhanden sind .

Auch die halbkugelförmige Bedachung mit Öffnung in deren Spitze , stammt vom römischen Laconicum ab .

Die Ausbauarbeiten der napoleonischen Periode charakterisieren sich in einer neuen Verteilung der Räume deren zentrales Tema das Vestibül ist , das sich auf einen weiten Laubengang hin öffnet. Von diesem aus verteilen sich die Bagni particulier , die einfachen Bäder die beibehalten wurden  , sowie die Diensträume die entweder in Reihe oder um das Vestibül herum verteilt waren . Frau Giusti schreibt weiterhin : die Einführung der individuellen Wannen die die zweckmäßige Anpassung Elisa’s Termen kennzeichneten war am Ende eine Wiedereinführung des römischen Solium . Erneut schreibt Maria Adriana Giusti in ihrem Essay ” Die Kurstadt in der europäischen Kultur des landschaftlichen Gartens redet von strukturellen Verwandlungen von Zentren wie Bagni di Lucca die im Rausche der Aufklärung und der medizinischen Prinzipien die Therapie der Wasser in der Stille der Natur forderten , lange Aufenthalte betont von den heilenden Ritualien des Trinkens und des Badens , den Spaziergängen inmitten des Grüns , den Tafelfreuden , die am Ende den Spielen und den intriganten Unterhaltungen der Ferien in der Renaissance und im Barock überlegen sind . [...]

Die über die kosmopolitische und aristokratische Gesellschaft , Hauptfigur der grossen Thermaltouren , vom Markgrafen Alfonso Ugolini di Macerata geschriebene Komödie in drei Akten ” Bagni di Lucca ” , rezitiert :

 ”[...]Und ich der ich viel und noch mal viel gereist bin , der ich in den Bädern von Baden gewesen bin , in denen von Vigier , bei der neuen Brücke von Paris,  in Porretta , bei den Bädern von Abano und tausend anderen Plätzen , kann Ihnen versichern daß ich noch nie einen reizenderen Aufenthaltsort als diesen gefunden habe.”

 Im Essay wird auch von den Gedanken Vieusseaux´s  berichtet , der den Wunsch hatte in Bagni di Lucca ein Wissenschaftlich- literarisches Kabinett , ähnlich dem Kabinett in Florenz , zu eröffnen . Er schreibt 1820 :

 ” Der reizende Aufenthalt in der sommerlichen Jahreszeit dieses Himmels , die gesunden Thermalwasser von denen  , den Gelehrten nach , im Gegensatz zu allen anderen in Italien im Überfluß vorhanden sind , der Anmut der Straßen , der Berge und die Reinheit der vitalen Luft die man atmet , alles passt zusammen um dem Körper des Menschen und den Bedürfnissen des Lebens zu entsprechen.”

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